Dynamisierung von Angeboten, Strukturen und Grenzen
Standortbestimmung und Strategieentwicklung der wissenschaftlichen Weiterbildung

Die kommende DGWF-Jahrestagung 2024 findet vom 11.09.-13.09.2024 an der Universität Konstanz statt.

 

Vorschau auf den Tagungsort:

Call for Papers

Hochschulen tragen eine besondere gesellschaftliche Verantwortung, wenn es gilt, neue wissenschaftliche Erkenntnisse für gegenwärtige Transformations- und Transitionsprozesse zugänglich zu machen und in Debatten zu regionalen oder globalen Krisen wie dem Angriffskrieg auf die Ukraine, dem eskalierenden Konflikt in Nahost, dem Klimawandel oder den Angriffen auf die Demokratie einzubringen. Die wissenschaftliche Weiterbildung stellt sich diesen und weiteren gesellschaftlich relevanten Bildungsbedarfen nicht nur durch innovative Angebotskonzepte, durch den Aufbau von Dienstleistungsmodellen, sondern darüber hinaus durch eine Reihe innovativer, öffentlich finanzierter Projekte wie etwa Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen oder Hochschulweiterbildung@BW.

Dabei adressieren die Hochschulen durch geeignete Weiterbildungsformate auch nicht traditionelle Zielgruppen und leisten einen Beitrag zu einem bedarfsgerechten Upskilling, wodurch sie Lebenslanges Lernen institutionell (noch stärker) verankern.

Wissenschaftliche Weiterbildung weist dabei nicht selten den Charakter eines hochschulischen Innovations- und Transferlabors auf und erzeugt positive Effekte auf andere hochschulische Arbeitsfelder. Zudem sind die Geschäftsmodelle wissenschaftlicher Weiterbildung vor allem durch einen starken marktlichen Bezug geprägt. Grund sind insbesondere die rechtlichen Rahmenbedingungen wissenschaftlicher Weiterbildung, die Handlungsräume schaffen, aber zugleich Restriktionen implizieren und Widersprüche produzieren. Letztere können zwar pragmatisch bewältigt werden, mögliche Potentiale bleiben jedoch immer wieder ungenutzt.

Gleichzeitig zeigt sich jedoch, dass die wissenschaftliche Weiterbildung durch eine zusätzliche Dynamisierung zu einem stärker inhärenten Strategiebaustein der Hochschulen werden kann.
Dazu ein Beispiel: Der europäische Impuls zu Microcredentials als übergreifendes Format für kompakte Bildungsangebote wurde auch in Deutschland aufgenommen und mündete in einen differenzierten Diskurs darüber, ob und wie kleinformatige Angebote zum Bestandteil hochschulischer Bildung werden können. Ein Ergebnis ist die Integration von Microcredentials in das von der DGWF entwickelte Transparenzraster zu Formaten wissenschaftlicher Weiterbildung. Dieses Beispiel veranschaulicht, dass die im politischen Raum formulierten Entwicklungsansätze eine Dynamisierung von Grenzen, Strukturen und Angeboten im Feld wissenschaftlichen Weiterbildung hervorbringen, die sich wiederum auf die Strategien und Standortbestimmungen der verschiedenen Akteure und Stakeholder im Hochschulkontext auswirken.

So könnte die wissenschaftliche Weiterbildung etwa noch größere Beiträge für die konsequente Weiterentwicklung der Hochschullehre im Kontext des Bologna Prozesses leisten oder auch Formate wie Microcredentials in die grundständige und konsekutive Lehre überführen. Übergreifend stellt sich also die Frage, wie rechtliche Rahmenbedingungen, strukturelle Begebenheiten und institutionelle Begrenzungen dynamischer ausgerichtet werden könnten.

Dimensionen der Dynamisierung

Vor diesem Hintergrund möchte die Konstanzer DGWF-Jahrestagung 2024 zu einem breiten Diskurs über die skizzierten Aspekte der Dynamisierung in der wissenschaftlichen Weiterbildung einladen, die sowohl Fragen ihrer gegenwärtigen und zukünftigen strategischen Entwicklung adressieren als auch auf Standortbestimmungen aus bildungs-, professions-, disziplin- und wissenschaftspolitischer Perspektive abzielen. Drei Dimensionen der Dynamisierung innerhalb der wissenschaftlichen Weiterbildung rücken hierbei in den Vordergrund:

  • Angebote
    Die erfolgreiche strategische Entwicklung, Vermarktung und didaktische Umsetzung von Bildungsangeboten ist entscheidend für die inner- und außerhochschulische Akzeptanz der wissenschaftlichen Weiterbildung. Die (kostendeckende) Angebotsentwicklung mit der ihr gebotenen Entgelt- beziehungsweise Gebührenfinanzierung und der damit verbundenen Bedarfs- und Nachfrageorientierung bewegt sich rechtlich, betriebswirtschaftlich und pädagogisch immer wieder innerhalb von Rahmenbedingungen, die unterschiedlichen Logiken folgen. Dynamisierung erfordert hier einen Diskurs, der diese Logiken versteht und differenziert berücksichtigt und in der Entscheidungsfindung intelligent gewichtet. Beispielhaft stehen dafür die vielfältigen Angebotskooperationen mit unterschiedlichen Einrichtungen und Stakeholdern im Kontext umfassender Transferstrategien oder die bereits erwähnte Microcredentials-Debatte. Auch die internationalen Entwicklungen in diesem Kontext sowie das Angebot von Microcredentials durch große private Bildungsanbieter kann dynamisierende Effekte auf das Angebotsportfolio der wissenschaftlichen Weiterbildung erzeugen.
  • Strukturen
    Will wissenschaftliche Weiterbildung erfolgreich sein, ist es notwendig, dass sie sich wie andere hochschulische Handlungsfelder gleichzeitig als Akteur und Baustein der strukturellen Hochschulentwicklung begreift. Ein solches Selbstverständnis bildet die konstitutive Voraussetzung für eine zielgerichtete Dynamisierung, eingebettet in die jeweilige Hochschulstrategie. Hierbei stellen sich eine Vielzahl von Fragen, z.B. wie die Steuerung wissenschaftlicher Weiterbildung in die komplexen Entscheidungsprozesse einer Hochschule effektiv integriert werden kann. Oder welche Arten von Zusammenarbeit, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Hochschule, dazu führen können, dass die organisatorischen Strukturen mehr Dynamik bekommen. Das wiederum könnte Anregungspotentiale und Lernanlässe für die Organisationen der wissenschaftlichen Weiterbildung selbst ermöglichen.
  • Grenzen
    Grenzen können vielfältig konstruktiv sein: geographisch, rechtlich, institutionell, kulturell, gesellschaftlich, politisch, regional oder nationalstaatlich. Dabei können sie einen trennenden und zugleich ordnenden Charakter aufweisen. Das Bildungssystem ist einerseits durch Fragen der Durchlässigkeit, der Gestaltung von Zugängen und Übergängen zwischen Bildungssegmenten oder der Ermöglichung von Bildungsaufstiegen gefordert. Andererseits sind Bildungsakteure in ihrer Arbeit mit komplexen EU-, bundes- oder landesspezifischen rechtlichen Rahmenbedingungen konfrontiert, die sich oftmals begrenzend auf den organisationalen und bildungsbezogenen Möglichkeitsraum oder den Einsatz von Ressourcen auswirken. Insbesondere das Beispiel des Europäischen Beihilferecht zeigt deutlich, dass bisweilen neue konzeptionelle Wege erschwert werden. Gleichwohl ist der rechtliche Rahmen dynamisch, weil er plural und politisch gestaltet wird und veränderbar sein kann. Konstruktiv betrachtet bietet der rechtliche Rahmen vielfältige und leistungsfähige Rahmenbedingungen, die Leitplanken für die konkrete Angebotsarbeit ermöglichen können. Und nicht zuletzt kann der Blick über die eigenen (Landes-)Grenzen hinweg inspirierend sein.

Beiträge zur Jahrestagung

Die Jahrestagung der DGWF 2024 in Konstanz lädt zu Beiträgen aus Praxis, Wissenschaft und politischem Kontext der wissenschaftlichen Weiterbildung ein, die sich mit den skizzierten Dimensionen der Dynamisierung mit Blick auf Strategieentwicklung und Standortbestimmung befassen, beispielsweise zu folgenden Themen:

Dynamiken in Angebotsentwicklung und Kooperation

  • Implementierung neuer flexibler und biographieorientierter Formate
  • Entwicklung und Durchführung kooperativer Angebote, auch in internationaler Perspektive
  • Dynamische Effekte von Angeboten der wissenschaftlichen Weiterbildung

Dynamisierung von Strukturen in der wissenschaftlichen Weiterbildung

  • Hochschulische Governance der Verknüpfung der Arbeitsfelder wissenschaftlicher Weiterbildung und Transfer mit ihren Komplementaritäten
  • Politische Governance von Förderstrukturen zur Etablierung und Förderung bedarfsorientierter Marktmodelle
  • Dynamik und nachhaltige Strukturbildung der wissenschaftlichen Weiterbildung als Resultat von Förderprogrammen wie etwa Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen oder Hochschulweiterbildung@BW
  • Evaluation von Förderprogrammen und Reflexion institutioneller Lernpfade auf der Grundlage der Erfahrungen im Rahmen von Projekten und Förderprogrammen
  • Einflusskanäle, Aushandlungsprozesse und Mitgestaltung von Förderprogrammen sowie Beispiele guter Praxis von ressortübergreifender Zusammenarbeit

Grenzfragen in der wissenschaftlichen Weiterbildung und dynamischer Umgang mit Begrenzungen

  • Berücksichtigung von internationalen Entwicklungen wie beispielsweise Microcredentials
  • (Internationale) Kooperationsstrategien und Lösungen für den Umgang mit produktiven oder trennenden Rahmenbedingungen orientiert an bildungs- und wissenschaftspolitischen Aufgaben
  • Chancen, Herausforderungen und Evaluation internationaler Kooperationsstrategien in Transfer und wissenschaftlicher Weiterbildung
  • Disziplinäre, theoretische und methodologische Standortbestimmungen zu den Dynamiken im Forschungsfeld zur wissenschaftlichen Weiterbildung, z.B. bezogen auf Transdisziplinarität, begriffstheoretische und forschungsgegenständliche Systematisierungen

Eingeladen sind auch Beiträge, die weitere denkbare Dimensionen der Dynamisierung thematisieren, sowie theoretisch-systematisierende und empirische Beiträge. Die eingereichten Beiträge werden auch mit Bezug auf die Themenfelder, denen sich die DGWF im Jahr 2024 verstärkt widmen möchte, sowie angeregt durch die eingereichten Abstracts in Foren systematisch gebündelt.

Gewünscht werden Vorschläge für Beiträge in den folgenden Formaten:

  1. Vortrag im Umfang von 15‐20 Minuten (optional und auch erwünscht sind Einreichungen von Tandem-Papers)
  2. Workshop-Konzept in Anlehnung an die genannten Dimensionen für eine Dauer von 60 Minuten
  3. Poster
  4. Werkstatt-Gespräch mit Skizzierung eines Beratungsbedarfs für eine problemzentrierte Erörterung und Diskussion für eine Dauer von 60 Minuten

Einsendeschluss verlängert bis zum 21.04.2024

 

Beitragsvorschlag können Sie ab dem 15.02.2024 ausschließlich elektronisch über unser Konferenztool einreichen.
https://www.conftool.org/dgwf2024
Einsendeschluss ist der 21. April 2024

Hotels

Kennwort für die Reservierung der Zimmer lautet "DGWF JAHRESTAGUNG"

Hotel Zimmer Preis Frühstück Kontakt Reserviert bis

IBIS Budget
Oberlohnstrasse 5a / 5b
78467 Konstanz

 

EZ 119,00 € inkl. Anja Stockmann
Tel: 07531 - 9215161
anja.stockmann@accor.com
11. Jun 24
DZ 149,00 € inkl.

IBIS Styles
Oberlohnstrasse 5a / 5b
78467 Konstanz

 

EZ 130,00 € inkl.
DZ 165,00 € inkl.

B&B Hotel
Line-Eid-Strasse 2
78467 Konstanz

 

EZ 95,00 € zzgl. 10,50€ Almut Kobert.
Tel: 07531 - 36440
konstanz@hotelbb.com
15. Jun 24
DZ 105,00 € zzgl. 10,50€

HABR Hotel
Hans-Sauberbruch Str. 2
78467 Konstanz

 

EZ 139,00 € inkl. reservierung@harbr-konstanz.de
Tel:07531- 9424690
19. Jun 24

EZ=Einzelzimmer,DZ=Doppelzimmer
Alle Zimmer zzgl. Klimaschutzabgabe 5,6 %, inkludiert Bus etc.

Wir empfehle Ihnen eine baldige Buchung. Selbstverständlich können Sie auch auf eigene Faust ein Hotel in Konstanz suchen, sollte Ihnen keines der aufgeführten Hotels zusagen.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

 

Lokaler Tagungsorganisator

Tagungskoordinatorin vom Vorstand

Bei Fragen zum Konferenztool

Dr. Ulrich Wacker
Universität Konstanz
Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung
Universitätsstr. 10
78457 Konstanz

Tel: +49 7531 88-2557
ulrich.wacker@uni-konstanz.de

Dr. Franziska Sweers
Philipps-Universität Marburg
Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung
Wilhelm-Röpke-Straße 6
35032 Marburg

Tel.: +49 6421 28-26223
f.sweers@dgwf.net

Daniel Haines
DGWF Geschäftsstelle
Universitätsplatz 12
34109 Kassel

Tel.: +49 561 804 2806
geschaeftsstelle@dgwf.net

Programmkommission

  • Prof. Dr. Matthias Alke, Universität Tübingen
  • Christina Blake, Universität Konstanz
  • Dr. Monica Bravo Granström, Pädagogische Hochschule Weingarten
  • Dr. Franziska Sweers, Philipps-Universität Marburg & Beisitz Veranstaltungen DGWF
  • Dr. Ulrich Wacker, Universität Konstanz

Termine(CfP):

  • verlängert bis zum 21. April 2024 Einsendeschluss für Beiträge CfP
  • Mitte Mai 2024 Ende der Begutachtungsphase / Entscheidung der Programmkommission
  • bis zum 31. Juli 2024 Upload der Kurzfassung (abstract) für die Tagungsunterlagen
  • ab 01. August bis zum 31. Oktober 2024 Upload der Endversion